Im Dionysostheater

Die Bürger Athens eilten ins neue Theater. Steinmetzen hatten die Sitzplätze mitsamt den Rängen und Zugängen in einen Felsen gemeißelt. 17 000 Zuschauer fanden in diesem Theater Platz. Hier saßen nur die männlichen freien Athener Bürger. Frauen durften das Theater nicht betreten.

Athener Dionysostheater am Südabhang der Akropolis
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 5. Klasse, Stand 1982

Erwartungsvoll blickten alle zu der halbrunden Bühne. Gesang erklang; der Chor erschien. Aus dem Gesang erfuhren die Zuschauer Ort und Zeit der Handlung. Der Chor sang, schritt oder tanzte über die Bühne. Dann traten die Schauspieler auf. An den verschiedenen Masken, die sie trugen, und an ihrer unterschiedlichen Haltung erkannten die Zuschauer die verschiedenen Personen des Theaterstückes. Frauen- und Mädchenrollen wurden auch von Männern gespielt. Damit die Zuschauer von allen Plätzen gut sehen konnten, waren die Gesichtsmasken übergroße. Außerdem trugen die Schauspieler hohe Schuhe.

Eines Tages verfolgten die Zuschauer mit angehaltenem Atem das Spiel vom „Gefesselten Prometheus. Prometheus hatte den Göttern das Feuer geraubt. Er brachte es den Menschen, damit sie besser leben konnten. Da ließ ihn der Göttervater Zeus ergreifen. Weil Prometheus den Menschen geholfen hatte, wurde er an einen Felsen des Kaukasus geschmiedet. Die Zuschauer im Theater stöhnten, als Prometheus diese furchtbare Strafe erlitt. Doch dann sprangen sie begeistert von den Sitzen Auf: Prometheus ertrug alle Qualen, er bat nicht um Gnade. Er war stark für die Menschen, denen er das Feuer erhalten wollte. Prometheus war stärker als die Götter: Mit diesem Gedanken verließen die Athener Bürger das Theater.

siehe auch Beitrag „Die kulturellen Leistungen der alten Griechen“

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 5. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

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