Vom Widerstand der Bauern und Kolonen
Im 3. Und 4. Jahrhundert verschärfte sich der Klassenkampf. Er erfasste oft zugleich mehrere Provinzen. In den Aufständen übernahmen nicht mehr die Sklaven die Führung, sondern die freien Bauern, die Kolonen und die Landarbeiter.
Die Bauern und Landarbeiter erhoben sich in verschiedenen großen Aufständen, besonders in Gallien, Spanien, Nordafrika, Ägypten, Syrien, Kleinasien und auf dem Balkan. Die Aufständischen in Gallien und Spanien nannten sich Bagauden (=Kämpfer).

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
Die Angriffe der Germanen
Seit dem 3. Jahrhundert wurden die Grenzen des Reiches immer öfter von Stämmen durchbrochen, die außerhalb des Reiches lebten. Es war die Zeit der Völkerwanderung. Es fielen vor allem germanische Stämme ins Reich ein, um Beutezüge zu unternehmen, aber auch, um Siedlungsland zu gewinnen. Bei den Germanen war inzwischen die Ungleichheit weiter angewachsen. Die Stämme hatten sich zu großen und mächtigen Stammesverbänden vereinigt. Diese besaßen nun auch die militärische Kraft, die römischen Grenzbefestigungen zu durchbrechen.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
Solche Stammesverbände waren zum Beispiel die der Franken und der Alamannen, der Sachsen und Goten. Da der römische Staat häufig nicht mehr in der Lage war, sie zurückzudrängen, siedelte er sich an den Grenzen, später auch im Inneren des Reiches an. Dort wurden sie dann oft nicht geringer ausgebeutet und unterdrückt als die römischen Bauern, Kolonen und Sklaven. Im Jahre 377/378 kam es daher zu einem gewaltigen Aufstand der Westgoten auf der Balkanhalbinsel, in dessen Verlauf ein römisches Heer vernichtend geschlagen wurde.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
Es kam in einzelnen Fällen vor, dass sich die eindringenden Stämme mit den unterdrückten Bevölkerungsschichten in den Provinzen verbanden. Bei der Einnahme Roms durch die Westgoten im Jahre 410 öffneten ihnen Sklaven die Stadttore.
Germanische und einheimische Bauern trachteten in ihren Kämpfen gegen das Römische Reich danach, Eigentümer ihrer Felder zu werden. Damit bildeten ihre Kämpfe eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung einer neuen Gesellschaftsordnung.
Das schwere Leben der Bauern, Kolonen und Sklaven im Römischen Reich führte zur Verschärfung des Klassenkampfes (Bagaudenaufstand). Aber Rom wurde auch von außen durch germanische Stämme angegriffen (Völkerwanderung). Das zeigte die zunehmende Schwäche des römischen Sklavenhalterstaates.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel